Wer bin ich? 

Ich bin Jenni (27) und stolze Besitzerin von zwei Norwegischen Fjordpferden. Gemeinsam mit meinem Verlobten sammeln wir für den Schleswig-Holstein-Cup des Reit- und Fahrwegevereins Kilometer für den Kreis Nordfriesland. 

Was machst du so mit deinen Pferden? 

Der ältere meiner beiden Wallache heißt „Nandu“. Er ist bereits 23 Jahre alt, aber noch topfit und für lange Touren zu begeistern. Mit ihm habe ich nach einigen Tagestouren im letzten Jahr meine ersten richtigen Wanderreiterfahrungen machen dürfen, was uns noch enger zusammengeschweißt hat, was nach 14 gemeinsamen Jahren schon erwähnenswert ist. Auch dieses Jahr steht wieder ein Wanderritt an, diesmal plane ich ihn sogar selbst. Natürlich wurde er gezielt in den Zeitraum des Cups gelegt, damit die gesammelten Kilometer auch gut investiert sind.
Neben unseren ausgedehnten Ausritten nehme ich wöchentlich Unterricht auf Nandu, starte hin und wieder auf kleinen Turnieren und auch zum Ringreiten sind wir uns nicht zu schade. Das abwechslungsreiche Training ist in meinen Augen ein wichtiger Faktor für die Gesunderhaltung von Pferden bis ins hohe Alter. 

Letztes Jahr im Mai haben wir Zuwachs bekommen: „Klosterhofs Bosse“ wird im Mai vier Jahre alt. Auch er ist bereits häufig im Gelände unterwegs, insbesondere als Handpferd. Die ersten Meter als Reitpferd hat er im Gelände auch schon absolviert, jedoch liegt unser Schwerpunkt derzeit noch auf Spaziergängen und Bodenarbeit. Durch die stetige Konfrontation mit neuen Situationen außerhalb des Stalls ist Bosse schon jetzt sicherer im Gelände als so manches älteres Pferd. 

Geplanter Wanderritt 

Derzeit plane ich für Mai einen Wanderritt von Brunsbüttel bis zur dänischen Grenze. Beruflich hatte ich in den letzten Jahren viel mit der Westküstenleitung, einer neu gebauten 380 kV-Freileitung, zu tun. Da der Bau dieser für die Energiewende wichtigen Leitung zeitnah abgeschlossen sein wird, möchte ich mit meinem Ritt noch einmal die letzten Jahre Revue passieren lassen. Für den ein oder anderen mag es merkwürdig klingen eine Freileitung entlang reiten zu wollen, aber für mich hat die Tour ganz persönliche Reize mit vielen Erinnerungen. Unterwegs werde ich auf verschiedenen Höfen und bei Privatpersonen unterkommen und so noch mehr pferdebegeisterte Menschen kennen lernen. 

Wie bist du auf den Cup gekommen? 

Ich bin letztes Jahr durch eine Facebook-Gruppe von Reitern in Nordfriesland auf den Cup aufmerksam geworden. Schon beim ersten Durchscrollen war ich mir sicher, dass das etwas für uns als eingefleischte Geländegänger sein wird.  

Hast du Ziele beim Cup? 

Ich war letztes Jahr bereits weit vorne mit dabei und habe während des Cups 2022 stolze 769,5 Kilometer gesammelt. Damit war ich am Ende auf Platz 21 von 268 der Gesamtwertung. Die Kilometer gilt es in diesem Jahr unbedingt zu schlagen, zumal ich ja mittlerweile zwei Pferde habe.  

Ein weiteres meiner Ziele ist es, neue Reitwege kennen zu lernen. Das kann im näheren Umfeld um den Stall schon schwierig werden, wenn man sonst bereits jeden Stein kennt. Durch den Cup fühle ich mich noch mehr angespornt, richtig Strecke im Gelände zu machen und somit auch weiter entfernte Gebiete zu erkunden. 

Besonders spannend fand im letzten Jahr das Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Kreisen Nordfriesland und Segeberg. Es würde mich besonders freuen, wenn der Pott dieses Jahr an die nördliche Westküste kommt und das Preisgeld somit dem Ausbau der nordfriesischen Reitwege dient. 

Warum bist du Mitglied im Verein Reit- & Fahrwege Schleswig-Holstein e. V.? 

Als Wald-und-Wiesen-Reiter mangelt es mir häufig an motivierter Begleitung. Bei uns im Stall findet man zwar hin und wieder Mitreiter, die allermeisten davon wollen aber eher kleine Runden drehen und sind von unserem Gelände nicht so überzeugt. Durch die Mitgliedschaft schlage ich also gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: ich lerne neue, ausreitbegeisterte Pferdemenschen kennen und kann mit meinem Mitgliedsbeitrag zur Verbesserung der lokalen Reitwegenetze beitragen.