Wanderritt 2024 von Petra und Rosa
Montag, 9. September: Start in Ridders
Der Morgen beginnt ruhig, aber voller Vorfreude. Mein Pferd Baghjera steht bereit, während Petra mit ihrem Anhänger und ihrem Pferd Leica ankommt. Wir packen leicht – nur Tagesration und Regenzeug, denn mein Freund Hauke bringt unser Übernachtungsgepäck nach Poyenberg, unserem ersten Ziel.
Der Ritt führt uns durch das Geestland und den Au Kruger Park. Die Wege kenne ich gut, wir nutzen schöne Schleichwege. Das Wetter ist ideal, die Pferde sind motiviert und laufen mit Freude. Doch im Schierenwald werden wir gebremst: Die steinigen Reitwege zwingen uns, zu Fuß zu gehen. Hier muss der Reit- und Fahrwegeverein dringend aktiv werden! (Siehe Foto.)
Am Nachmittag erreichen wir Caros Koppel. Die Pferde wälzen sich genüsslich im Gras, während wir unser Zelt aufbauen und den Campingkocher aktivieren. Ein Luxusabend: Es gibt warmes Essen. Ein plötzlicher Regenschauer überrascht uns, aber im Weidezelt bleiben wir trocken. Später, als die Sonne wieder hervorkommt, genießen wir einen atemberaubenden Sonnenuntergang. Ich beschließe, draußen zu schlafen – eine Idee, die der nächtliche Regen zunichtemacht. Nass und frierend krabble ich schließlich zu Petra und Hund Itam ins Zelt. Auf Wetterberichte ist eben kein Verlass.
Dienstag, 10. September: Durch Meezen nach Willscharen
Am zweiten Tag starten wir früh. Nach einer kurzen Morgenwanderung sitzen wir wieder im Sattel und genießen die Ruhe des frühen Tages. Die Route führt uns durch Meezen, vorbei an Hennstedt und Richtung Sarlhusen. Der Weg ist abwechslungsreich: Wälder mit Sandböden, gut gepflegte Reitwege und idyllische Pausenplätze machen die Etappe zu einem Genuss.
Am Nachmittag erreichen wir den Hof in Willscharen. Die Pferde bekommen eine Extraportion Müsli und dürfen auf die Weide. Eigentlich wollten wir in den Boxen schlafen, doch wegen des feuchten Wetters entscheiden wir uns für den ausgebauten Heuboden. Hier, zwischen Matten und Kinder-Spielzeug, finden wir eine überraschend gemütliche Unterkunft. Die Gastfreundschaft ist überwältigend – Abendessen und Frühstück werden uns angeboten. Ein perfekter Abschluss des Tages.
Mittwoch, 11. September: Regen, Spiele und Abenteuer
Der dritte Tag beginnt mit Dauerregen. Die Pferde lassen sich nicht beeindrucken und grasen stoisch mit dem Hintern zum Wind. Wir hingegen verbringen die Zeit auf dem Hof: Basketball, Trampolin, Pingpong, Kreisel – der Kinderbereich wird zu unserem Spielplatz und mit Hula-Hoop, Trampolin und Springseil zum Fitnessstudio.
Am Nachmittag wagen wir uns doch hinaus. Der Regen lässt kurz nach, und wir kämpfen uns durch riesige Pfützen und einen dschungelartigen Wald. Umgefallene Bäume und dichte Büsche machen den Weg zur Herausforderung. In Störkaten wollten wir Pizza bestellen, doch der Lieferservice hat geschlossen. Unsere Notration – Instantnudeln und Kekse – rettet das Abendessen. Dank eines Wasserkochers im Reiterstübchen haben wir zumindest heißes Wasser. Trotz des Wetters bleibt die Stimmung gut.
Donnerstag, 12. September: Mystischer Morgen und neue Eindrücke
Am vierten Morgen begrüßen uns Nebelschwaden und die neugierigen Pferde, die an unserem Zelt schnuppern. Die Freiheit auf der riesigen Weide ist spürbar. Während wir frühstücken, nascht Baghjera sogar ungefragt von meiner Pampelmuse.
Endlich zeigt sich die Sonne! Hochmotiviert packen wir und starten in Richtung Kollmar. Der Weg führt durch kleine Dörfer, über idyllische Sandwege und durch Wälder. Doch eine Begegnung erschüttert uns: Ein Transporter mit toten und halbtoten Schafen fährt an uns vorbei. Schnell wird klar, dass hier der Ausbruch der Blauzungenkrankheit wütet.
In Kollmar übernachten wir bei der Schwester einer Stallkollegin. Die Ziegen auf der Nachbarweide sorgen für Unterhaltung, während wir einen malerischen Sonnenuntergang genießen.
Freitag, 13. September: Heimweg durch die Zivilisation
Der letzte Tag beginnt mit einem schnaubenden Geräusch: Die Pferde schauen neugierig ins Zelt. Die Sonne bricht durch den Nebel, und wir starten früh. Der Rückweg führt uns durch Winseldorf, Hohenlockstedt und den Holsteiner Wald. Die Zivilisation ist spürbarer, doch die Freude auf den Heimatstall überwiegt. Am Nachmittag erreichen wir Ridders – glücklich, gesund und -dreckig…
Fazit
Dieser Wanderritt war ein Abenteuer direkt vor der Haustür. Die Schönheit der Landschaft und die Gastfreundschaft der Menschen machten ihn unvergesslich. Doch ich habe auch gesehen: Es gibt noch viel Arbeit – seien es steinige Wege, fehlende Beschilderungen oder Unterkunftsangebote. Aber eines steht fest: Man muss gar nicht weit reisen, um etwas Außergewöhnliches zu erleben. Es reicht, einfach loszuziehen.
Aufstellung der gerittenen Kilometer und Zeiten
Tag 1:
Gerittene Strecke: 17,5 km
Reitzeit: knapp 4 Stunden
Gesamtzeit (Start bis Ziel): ca. 6 Stunden
Tag 2:
Gerittene Strecke: 15,1 km
Reitzeit: knapp 3,5 Stunden
Gesamtzeit: ca. 6 Stunden
Tag 3:
Gerittene Strecke: 11,6 km
Reitzeit: ca. 2,5 Stunden
Gesamtzeit: ca. 4,5 Stunden (kürzester Weg wegen Regen)
Tag 4:
Gerittene Strecke: 18,4 km
Reitzeit: ca. 4,5 Stunden
Gesamtzeit: ca. 7 Stunden
Tag 5:
Gerittene Strecke: 12,8 km
Reitzeit: knapp 2,75 Stunden
Gesamtzeit: ca. 5 Stunden
GPX – Routen
mit Klick auf die Namen, gelangst du auf die Routen, die wir euch auf unserem Outdooractive Kanal hochgeladen haben
Bitte lesen!
Bitte beachtet, dass wir keinerlei Garantie über die Zulässigkeit und Gegebenheit der Wege übernehmen!
Außerdem sind die Übernachtungsunterkünfte von Petra und Rosa privat organisiert worden.
Solltet ihr die Route nachreiten wollen, fragt bitte erst bei umliegenden Unterkünften an!